Cinema 4D – Release 16

Kurz vor der Siggraph stellt Maxon die neueste Version des Komplettpakets vor – mit Release 16 kommen ein neues Materialsystem, Modellierfunktionen, Motion Tracker, schnelle Renderer und ein neuer Content Browser.

Die erste Änderung ist der neue Startscreen – aber nicht erschrecken, dahinter verbergen sich zwar Neuerungen, aber Sie werden noch mit C4D umgehen können.

Der Content Browser

Viel neues findet sich im Content Browser – zum Beispiel der neue Reflection Channel, viele hochauflösende Materialien und Modelle und professionelle Motion Graphics Setups können mit wenigen Klicks hinzugefügt und nach Herzenslust verändert werden. So findet sich hier z. B. eine parametrische Wendeltreppe, die mit wenigen Handgriffen an ein Gebäude angepasst werden kann. Ähnliche Szenen bieten parametrische Fenster und Türen oder einen gepflasterten Boden an. Ganze Etagen lassen sich mit dem House Builder erstellen, indem man einfach eine Grundfläche dort schneiden, wo Wände entstehen sollen. Fenster und Türen lassen sich durch Splines ergänzen, Materialien auf bereits vorgefertigte Selektionen ziehen.

Motion Tracker

Eins der komplett neuen Features ist ein Motion Tracker 0 so kann man nun auf Drittprogramme oder Plug-ins verzichten, und 3D-Kamerafahrten direkt in C4D berechnen und integrieren. Interessant ist, dass man zwar alles einstellen und nach Herzenslust anpassen kann, aber dass trotzdem die Ein-Klick-Lösung, wie man sie gerne mal für kleine Aufgaben braucht, durchaus funktioniert.

Materialsystem

Das Materialsystem bildet einen weiteren Schwerpunkt der Neuerungen. Die Schattierungsmodelle und vor allem der Umgang mit Glanz und Reflexionen wurden grundsätzlich verändert – Spiegelungen und Glanz lassen sich nun in separaten Ebenen übereinander anordnen, jeweils mit zahlreichen Einstellungen für Rauigkeit, Relief oder Normale, Anisotropie, Fresnel und ähnliches. Diese Neuorientierung des Materialsystems ermöglicht erstmals einen physikalisch korrekten Materialaufbau, wie er z. B. für Metallic Lackierungen benötigt wird.

Modelling und Sculpting

Cinema 4D ist im Bereich der Modellierung sicherlich gut aufgestellt. Die verfügbaren Funktionen lassen hier kaum Wünsche offen. Dennoch bleibt das notwendige Übel, dass oft zwischen verschiedenen Werkzeugen und Funktionen gewechselt werden muss. Zuerst schneidet das Messer eine Fläche, dann wird selektiert, extrudiert und skaliert. Hotkeys und Tastenkürzel verkürzen geübten Usern natürlich den Wechsel zwischen derartigen Funktionen, aber warum nicht einfach ein kombiniertes Werkzeug erfinden, das alle gängigen Modellierfunktionen vereint?

Genau dies ist beim neuen Polygon-Stift passiert. Mit diesem Werkzeug können Sie neue Punkte, Kanten und Punkte erstellen, sowie Kanten und Polygone schneiden und extrudieren lassen oder die Brücke-Funktion nutzen. Dabei rasten neue Elemente beim Ziehen direkt an bestehenden Strukturen ein, sodass man sich bereits nach kurzer Zeit fragt, wie man jemals ohne diese Funktionen auskommen konnte. Ein spezieller Modus ermöglicht die interaktive Unterteilung und bogenförmige Rundung von Kanten, sowie das einfache Malen ganzer Polygonstreifen. Dabei kann auch eine Kollisionsberechnung mit einer hinterlegten Geometrie berücksichtigt werden. Ein Traum beim Retopologisieren von Sculpting-Meshes.

Ebenfalls für die Modellierung nicht zu unterschätzen ist der neue Bevel-Deformator. Dieser bietet die gleichen Optionen wie die mit Release 15 stark erweiterte Bevel-Funktion, bleibt jedoch komplett parametrisch. Das bedeutet, dass Sie die Rundung eines Punktes, einer Kante oder von Polygonen jederzeit editieren oder sogar animieren können. Dabei lässt sich der Deformator auf Selektionen oder bestimmte Phongwinkel beschränken. Mehrere dieser Bevel-Deformatoren können auf das gleiche Objekt wirken. Hierzu passt, dass der Bool-Generator nun auch in der Lage ist eine unsichtbare Selektion an den Kollisionskanten zwischen geschnittenen Objekten zu erstellen, die direkt durch den Bevel-Deformator gelesen werden kann.

Rendering

Neu sind ein Reflectance Channel, der erlaubt Reflexionen und Spiegelungen innerhalb eines einzigen Materialkanals sowie multiple Ebenen zur Realisierung komplexer Oberflächen präzise zu Steuerung.  Eine "Bi-Render-Engine" ist auch mit im Spiel: Die neue Raytracing-Engine für Haar und Sketch&Toon-Effekte innerhalb eines Render-Passes lässt Stilmischungen zu, und der Team Render Server ist nun auch mit an Bord – die zusätzliche Client-Server-Architektur für den Team Render zur Kontrolle von Render-Jobs über ein Web-Interface.

Und hier noch das Video mit Beispielen….

In der kommenden Ausgabe der Digital Production – Ausgabe 2014:06, sehen Sie dann ausführlich, was es an neuen Features gibt.

Weiterführende Links:

  • www.maxon.de

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